Die Rosenheimer Kommunisten im Kampf gegen den Faschismus 1919-1933
Mit zwei Vorträgen zur lokalen Geschichte der KPD beteiligt sich die „Initiative Erinnerungskultur – Stolpersteine für Rosenheim“ in der kommenden Woche an der Rosenheimer Veranstaltungsreihe „Antifaschismus bleibt notwendig“. Der Lokalhistoriker Andreas Salomon referiert am Dienstag, den 11. Juli zur „Rosenheimer Ortsgruppe der KPD 1919–1933“ und stellt am Mittwoch, den 12. Juli die Biografien Rosenheimer Kommunisten, die in das KZ Dachau eingeliefert wurden, vor.
Nach einem Monat mit einem Dutzend Veranstaltungen zum Thema „Antifaschismus bleibt notwendig“ zieht das Rosenheimer Bündnis gegen Rechte Hetze eine positive Zwischenbilanz. „Wir haben bereits jetzt mehrere hundert Menschen mit Vorträgen, Filmen, Kundgebungen und Kulturevents zum Thema Geschichte, Gegenwart und Gegenstrategien im Kampf gegen die extreme Rechte erreicht“ schreibt das Bündnis in einer Pressemitteilung. Die Veranstaltungsreihe wird auch noch im Juli fortgesetzt. Das Highlight der kommenden Veranstaltungswoche ist ein Vortrag von Prof. Dr. Klaus Weber am Mittwoch im Rosenheimer Gewerkschaftshaus.
Noch bis Ende Juli ist im linken Zentrum in der Innstraße 45a eine Ausstellung zum rechtsesoterischen Anastasia-Kult zu sehen. Auf fünf Plakaten wird die „Anastasia“-Buchreihe kritisch analysiert und ein Überblick über die Anastasia-Bewegung in Deutschland gegeben. Auf einer Tafel „Die Schetinin-Schule“ werden sowohl das Konzept und das Netzwerk (u.a. Ricardo Leppe, ISKA Akademie) wie auch die darauf basierenden Schulgründungsversuche thematisiert. Diese Station ist besonders für die Region Rosenheim interessant, da das dargestellte Konzept auch für die behördlich geschlossene Querdenkerschule bei Schechen zentral war. Die Ausstellung wurde 2022 von Studierenden der Hochschule Esslingen im Rahmen des Projektes „Esoterik und Soziale Arbeit“ von Prof. Claudia Barth erarbeitet. Die Landeskoordinierungsstelle Demokratie leben! Bayern gegen Rechtsextremismus und die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus in Bayern haben die Ausstellung drucken lassen und stellen sie der Zivilgesellschaft zur Verfügung. Die lokale Ausstellungsorganisation in Rosenheim wurde von der Bibliothek_A im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Antifaschismus bleibt notwendig“ umgesetzt. Die Öffnungszeiten sind jeweils Dienstag von 18:00 bis 19:30 Uhr und bei Veranstaltungen im Z – linkes Zentrum in Selbstverwaltung.
Gegen die Rassismus und rechte Hetze – Gegen die AfD Kundgebung in Kolbermoor!
Am Freitag (30.06) ruft die AfD ab 19:00 Uhr vor dem Rathaus in Kolbermoor zu einer Kundgebung gegen ein geplantes Geflüchtetenheim auf. Wir rufen alle Antifaschist*innen auf, sich an den Gegenprotesten zu beteiligen und ein klares Zeichen gegen die rassistische Hetze der AfD zu setzen! Um 17:45 Uhr wird es eine antifaschistische Demonstration vom Bahnhof in Kolbermoor zum Rathaus geben!
Seit Anfang des Jahres bekannt wurde, dass das Landratsamt Rosenheim plant, geflüchtete Menschen in einem ehemaligen Altenheim in Kolbermoor unterzubringen, können wir eine rassistische Mobilisierung gegen das geplante Heim und die zukünftigen Bewohner*innen beobachten. Bei einer unangemeldeten Demonstration vor dem Rathaus in Kolbermoor versammelten sich bereits bis zu 100 „besorgte Bürger“. In Facebook Gruppen finden sich auch massenhaft rechte und fremdenfeindliche Kommentare. So werden verschiedene rechte Narrative wie die des „kriminellen Ausländers“ oder die Forderung nach „konsequenten Abschiebungen“ laut. Für uns als Antifaschist*innen ist klar: Wir müssen und werden uns den rassistischen Mobilisierungen in Kolbermoor in den Weg stellen! Wir werden nicht darauf warten, bis die nächsten Brandsätze auf Geflüchtetenunterkünfte fliegen! Sondern den geistigen Brandstiftern von AfD und co. schon jetzt das Handwerk legen!
Kommt deswegen am Freitag alle nach Kolbermoor und macht zusammen mit uns deutlich, dass es auch im bayerischen Hinterland keinen Raum für rechte und rassistische Hetze geben darf! Die antifaschistische Demonstration startet um 17:45 Uhr am Bahnhof in Kolbermoor und wird von da aus zum Rathaus ziehen. Dort werden wir lautstark und vielfältig gegen die Kundgebung der AfD protestieren.
Die Rosenheimer Themenwochen „Antifaschismus bleibt notwendig“ gehen in die nächste Runde. In dieser Woche gibt es fünf Veranstaltungen zu Geschichte, Gegenwart und Gegenstrategien im Kampf gegen die extreme Rechte.
Am Dienstag (20.06.) kommt der Landtagsabgeordnete Cemal Bozoğlu (u.a. Mitglied im NSU Untersuchungsausschuss) und Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen für Strategien gegen Rechtsextremismus in das Rosenheimer Gewerkschaftshaus (Brixstraße 2). Ab 19:00 Uhr spricht er dann über „aktuelle Tendenzen des Rechtsextremismus“.
„Die Arbeiterbewegung in der ‚Ordnungszelle Bayern‘“ ist der Titel eines Vortrags, den Dr. Sebastian Zehetmair am kommenden Donnerstag (22.06.) im linken Zentrum in der Rosenheimer Innstraße 45a hält. Der in Berlin lebende Historiker hat jahrelang zur „‚Ordnungszelle Bayern’ 1919 bis 1923“ geforscht, um 19:30 Uhr präsentiert er seine Ergebnisse.
Musikalisch geht es dann am Freitag (23.06.) in der Asta Kneipe (Hubertusstr. 1) weiter. Auf dem „Soli-Konzert“, tritt ab 20:00 Uhr die Band ABYSSY (from blues to psychedelic and from indie to punk) auf.
Mit einer musikalischen Kundgebung unter dem Motto „Bass gegen Hass“geht es am Samstag (24.06., 14:00 Uhr) weiter. In dem Aufruf zur Kundgebung heißt es „Wir versammeln uns deshalb friedlich und setzen ein buntes Zeichen gegen rechte Hetze. Unter dem Motto „Bass gegen Hass“ spielen wir Musik gegen AfD, Querdenken & Co.“
Unter dem Motto „Aibling zeigt Gesicht – Gemeinsam Demokratie stärken“findet am Sonntag (25.06.) um 17:00 Uhr eine Kundgebung mit themenbezogener Musik am Marienplatz in Bad Aibling statt. Als Rosenheimer Bündnis gegen rechte Hetze unterstützen wir diese Kundgebung.
Bis Ende Juli wird es unter dem Motto „Antifaschismus bleibt notwendig“ noch zahlreiche weitere Veranstaltungen geben. Mehr Informationen und Hintergründe gibt es im Internet unter: https://antifaschismusbleibtnotwendig.rosenheim.social/
Unter dem Motto „Aibling zeigt Gesicht – Gemeinsam Demokratie stärken“ findet am 25.06.2023 um 17.00 Uhr eine Kundgebung mit themenbezogener Musik am Marienplatz in Bad Aibling statt.
Als Rosenheimer Bündnis gegen rechte Hetze unterstützen wir diese Kundgebung.
Mt dem Vortrag „Migration, Geflüchtete und unser Sozialsystem – Wer profitiert von wem“ (Dienstag) dem CSD (Samstag) und dem Open Air Kino „es kann legitim sein, was nicht legal ist“ über den KZ überlebenden Martin Löwenberg (Sonntag) haben wir eine erfolgreiche Woche in unserer Veranstaltungsreihe „Antifaschismus bleibt notwendig“ hinter uns. In zwei Wochen geht dann unsere Reihe weiter. Folgende vier Veranstaltungen stehen in der KW 25, dann auf dem Plan:
Mit einem Vortrag von Alfred Eibl am Dienstag, dem CSD am Samstag und dem Open Air Kino „es kann legitim sein, was nicht legal ist“ über den KZ-Überlebenden Martin Löwenberg am Sonntag finden diese Woche drei Veranstaltungen im Rahmen der Rosenheimer Themenwochen „Antifaschismus bleibt notwendig“ statt.
Im Rahmen eines Zeitzeuginnengesprächs mit Ingrid Portenschlager (die Tochter des KZ-Überlebende Ernst Reiter) wurden die Rosenheimer Themenwochen „Antifaschismus bleibt notwendig“ vorgestellt. Im Sommer 2023 gibt es eine Veranstaltungsreihe zur Geschichte, Gegenwart und Gegenstrategien im Kampf gegen die extreme Rechte. Unterschiedliche zivilgesellschaftliche Gruppen, Organisationen, Parteien und Gewerkschaften organisieren neben Vorträge und Filmvorführungen auch Kulturevents und eine Stadtführung.
Die Initiative Erinnerungskultur – Stolpersteine für Rosenheim lädt für kommenden Mittwoch (26. April ) zur Gedenkveranstaltung in „Erinnerung an den ersten Gefangenentransport aus dem Amtsgerichtsgefängnis Rosenheim nach Dachau vor neunzig Jahren, am 26. April 1933“ ein.
Zeit: Mittwoch, 26. April 2023, um 18.00 Uhr Ort: Münchener Str. 27, 83022 Rosenheim (vor Thalia/dm)
Zeitzeug*innengespräch: Ingrid Portenschlager (2. Generation)
Am Freitag 21.04.2023 organisiert die DGB Jugend & DGB Oberbayern ein Zeitzeuginnengespräch mit Ingrid Portenschlager (2. Generation & Lila Winkel). Die Tochter von Ernst Reiter (er überlebte 4 1/2 Jahre das KZ-Flossenbürg) wird im Gewerkschaftshaus Rosenheim (Brixstraße 2 Rosenheim) erzählen, was es für sie bedeutet hat, von einem schwer traumatisierten Menschen erzogen zu werden. Sie spricht über Ausgrenzung und Verspottung, ein Kind eines ehemaligen KZ-Häftlings zu sein und erzählt die Geschichte ihres Vaters, eine Generationen-Geschichte. Die Veranstaltung welche um 15:30 Uhr startet ist der Auftakt zu unseren Themenwochen „Antifaschismus bleibt notwendig“ zur Geschichte, Gegenwart und Gegenstrategien im Kampf gegen die extreme Rechte. Weitere Infos: https://antifaschismusbleibtnotwendig.rosenheim.social