Unser Aufruf:Hass, Hetze und rechte Gewalt dürfen nicht normal werden (pdf)
Vor drei Jahren ist die AfD in den bayerischen Landtag eingezogen und dort seitdem mit drei Abgeordneten (Anne Cyron, Andreas Winhart, Franz-Xaver Bergmüller) aus Stadt und Landkreis Rosenheim vertreten. Kurze Zeit später eröffneten Bergmüller und Winhart das AfD-Abgeordnetenbüro in der Erlenau. Die Rosenheimerin Cyron ist für den Stimmkreis Bad Tölz-Wolfratshausen und Garmisch-Partenkirchen zuständig.
Bundestagswahl 2021: AfD verliert in Rosenheim ein Drittel ihrer Stimmen Der AfD Flügelfan und lokale Bundestagskandidat Andreas Kohlberger prognostizierte laut OVB [1] ein AfD Ergebnis von 18%. In der Realität erhielt die rassistische Partei in Rosenheim aber nur 8,7 % der Zweitstimmen. Das ist immer noch erschreckend viel und zeigt, dass wir in Rosenheim weiterhin ein Problem mit menschenfeindlichen, extrem rechten Einstellungen haben. Aber das AfD Ergebnis ist auch 5,2 % Punkte niedriger als 2017 (13,9%), also rund ein Drittel Stimmverlust. Das Ergebnis der Rosenheimer AfD liegt sogar unter dem Bundes- (10,3%) und Bayerndurchschnitt (9%).
Wir danken allen Menschen, die im Zuge des Wahlkampfes der rassistischen und reaktionären Propaganda – egal ob bei Infoständen, Wahlkampfkundgebungen oder sonstwo – widersprochen haben. Nationalismus, Rassismus, Sexismus und all der andere menschenverachtende AfD-Müll ist keine Alternative.
Hier noch die Zweitstimmenergebnise der AfD bei der Bundestagswahl:
Do., 23.09.21 – Die Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz informiert:„Klimaleugnung, Klimaskepsis und die neue Rechte“
Am Donnerstag, den 23. September, referiert Yannick Passeick [1] von der Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz (FARN) auf Einladung des Rosenheimer Bündnis gegen rechte Hetze zum Thema „Klimaleugnung, Klimaskepsis und die neue Rechte“. Die Veranstaltung findet online statt.
Die gestrige (02.07.21) Wahlkampfveranstaltung dürfte nicht nach den Plänen der Rosenheimer AfD verlaufen sein. Erst musste sie sich wegen einer angekündigter antifaschistischer Kundgebung neue Räume suchen und dann gab es trotzdem auch in der kleinen Hinterlandgemeinde spontanen Protest. „Tatort Rassismus“ war auf einem Transparent vor dem Mesnerwirt in Marienberg (bei Schechen im Landkreis Rosenheim), welcher den Rechtsextremisten Unterschlupf gewährte, zu lesen. Denn trotz der kurzfristigen Verlegung der AfD Veranstaltung von Rosenheim nach Marienberg protestierte rund ein Dutzend Antifaschist:innen spontan „gemeinsam gegen rechte Hetze“ wie auf einem weiteren Transparent zu lesen war. Mit Redebeiträgen informierten die Antifaschist:innen die Bevölkerung und die anwesenden Biergartenbesucher:innen über den Charakter der Veranstaltung in ihrer Dorfgaststätte. In einer der Reden hieß es beispielsweise: „Wir sind der Meinung: Die AfD ist keine „normale“ Partei, sondern der parlamentarische Arm des rechten Terrors! Deshalb sind wir heute hier, deshalb ist auch zukünftig bei AfD Auftritten mit unserem Widerspruch zu rechnen“.
Extrem rechte Akteur:innen bestreiten entweder den anthropogen verursachten Klimawandel oder sie sehen die Ursache für die Klimakatastrophe im Bevölkerungswachstum des globalen Südens. Je nach Adressat:innen bedienen sich diese Akteur:innen unterschiedlicher Strategien. Hierzu zählt die Diffamierung von Aktivist:innen als hysterisch oder psychisch labil, ebenso wie die Erzählung einer im Verborgenen operierenden (jüdischen) Elite. Gleichzeitig bemühen sich die antidemokratischen Kräfte mit Argumenten des Naturschutzes und Begriffen wie „Verspargelung der Landschaft“ und „Vogelsterben“ um Windkraftgegner:innen. Der Bildungsreferent Yannick Passeick wird im Rahmen seines Vortrags (extrem) rechte Akteur:innen und deren Positionen und Argumente im Themenfeld Klima- und Energiepolitik vorstellen sowie eine solidarische Gegenperspektive der Klimagerechtigkeit aufzeigen.
update 02.07.21 - 15:20:
Achtung neuer Ort: Marienberg statt Langenpfunzen
Heute Eilversammlung: Kein Raum der AfD auch nicht in Marienberg
17:45 Uhr Antifaschistische Demonstration vom Bahnhof Schechen zum
Mesnerwirt (Marienberg)
18:15 Uhr Kundgebung kein Raum der AfD Mesnerwirt Marienberg 4
Die AfD hat offensichtlich kalte Fuße bekommen und mutmaßlich wegen des
angekündigten antifaschistischen Gegenprotestes ihre Veranstaltung von
Gasthaus Oberbergerger in Langenpfunzen zum Mesnerwirt nach Marienberg
bei Schechen (Marienberg 4,Beginn 19.00 Uhr, Einlass ab 18.30 Uhr
https://www.aida-archiv.de/termine/2-juli-2021-8/) verlegt.
Auch wenn wir heute die AfD aus Rosenheim vertrieben haben, wir finden
es darf auch in der letzten Dorfwirtschaft nicht „normal“ werden, dass
rechte Hetzer sich für ihre menschenfeindliche Propaganda ungestört
treffen können. Wenn die AfD normal wird, werden Rassismus und
Ausgrenzung normal, wird es normal, dass Nazis in den Parlamenten und
evtl. nicht nur in zwielichtigen Hinterlandgasthöfen sitzen.
Deshalb wurde nun eine Eilversammlung in Marienberg angemeldet.
17:45 Antifaschistische Demonstration vom Bahnhof Schechen zum Mesnerwirt
18:15 Uhr Kundgebung kein Raum der AfD Mesnerwirt (Marienberg 4)
++Kein Raum der AFD+++ Am 02.07.2021, möchte die Rosenheimer AFD seit längerer Zeit wieder eine ihrer rechten Stammtisch Veranstaltungen durchführen. Los gehen soll es um 19 Uhr, im Gasthaus Oberberger, in Rosenheim-Langenpfunzen. Das werden wir nicht unwidersprochen zulassen! Kommt um 18:30 zu unserer antifaschistischen Kundgebung vor dem Gasthaus Oberberger (St. Georg Str. 55, Rosenheim-Langenpfunzen) und zeigt der AFD, dass in Rosenheim kein Platz für ihre Rassistische, Antisemitische, und Antifeministische hetze ist! Auch wenn wir uns gewöhnlich nicht sonderlich für Parteipolitik interessieren, stellt der Wahlkampf eine Hochzeit rechter Organisierung da, unsere Antwort darauf kann nur eine Starke Antifaschistischebewegung sein. In Zeiten von rechtem Terror, Tausenden Toten an den Außengrenzen der Festung Europa und einem außer Kontrolle geratenen Klima, ist es umso wichtiger gegen rechte Pseudo Krisenlösungen auf die Straße zu gehen, sich aktiv gegen Menschenverachtende Positionen zu stellen und der AFD zu zeigen, überall wo sie versuchen ihre Propaganda zu verbreiten werden die Faschist*innen auf unseren entschlossenen Widerstand treffen! Lasst uns gemeinsam den Wahlkampf der AFD zur Hölle machen! Beteiligt euch am 2.7 an der Antifaschistischen Kundgebung, sagt euren Freund*innen bescheid und zeigt der AFD, dass sie hier nicht willkommen ist! Nehmt bitte eine ffp2 Maske mit, haltet Abstand zueinander und bleibt zuhause falls ihr euch krank fühlt. Siamo Tutti Antifascisti ✊🏼
Für alle, die im Juni auch gerne einen Vortrag hören wollen, empfehlen wir am 14.6 um 19 Uhr. den von NullAcht51 – Antifaschistische Gruppe in Passau organisierten Online Vortrag mit Robert Andreasch zum Thema „Aktuelle Strategien von AfD & Co. – Zwischen Corona-Protesten und Bundestagswahl“.
Do., 20.05.21 – Onlinevortrag mit Stefan Dietl und Kathrin Birner
„Antisemitismus und die AfD“
„Antisemitismus und die AfD“ ist am Donnerstag, den 20. Mai das Themader Veranstaltungsreihe „Rechtsaußen ist keine Alternative“. Auf Einladung des Rosenheimer noAfD Bündnis1 referieren der Autor Stefan Dietl und die Politikwissenschaftlerin Kathrin Birner über die verschiedenen Ausprägungen des antisemitischen Denkens in der AfD. Im Sinne eines verantwortungsbewussten Umgangs mit der Corona-Situation findet der Vortrag auch dieses Mal wieder online statt. Eine Anmeldung ist erforderlich.
Do., 15.04.21 – Onlinevortrag mit Prof. Dr. Klaus Weber
Am Donnerstag, den 15. April referiert Professor Klaus Weber auf Einladung des Rosenheimer noAfD Bündnis1 unter dem Titel „Kampf, Volkstod und Opfer“ über die „faschistische Rhetorik bei extrem rechten Politikern aus der Region Rosenheim“. Aufgrund der weiterhin angespannten Corona-Situation findet der Vortrag voraussichtlich online auf der Plattform GoToMeeting statt. Eine Anmeldung ist erforderlich.
Lokale AfD Politiker geben sich als demokratisch und um „das deutsche Volk besorgt“. Klaus Weber sieht das anders. Der Hochschullehrer für Psychologie und Gesellschaftsanalyse in München wird in seinem Vortrag, an lokalen Beispielen die Seite von AfD-Mandatsträgern aufzeigen, die sie gerne verharmlosen wollen: ihren faschistischen „Vernichtungskern“. Webers Analyse der AfD-Reden aus den letzten drei Jahren zeigt, dass rechte Politiker aus dem Raum Rosenheim die Sprache eines völkischen Rassismus nutzen und zu menschenverachtenden Handlungen auffordern. Er kommt zu dem Schluss: „Wenn Politiker wie Nazis reden,dann müssen wir sie auch als Nazis bezeichnen“.
Die Onlineveranstaltung beginnt um 19:30 Uhr und wird in Kooperation mit dem Kreisverband Rosenheim der Partei „Die Linke.“ und dem „Bündnis für Rosenheim“ organisiert. Interessierte an dem Vortrag können sich per Email an noafd-rosenheim@riseup.net anmelden und erhalten dann den Zugangslink2 zur Veranstaltung.
1Das „noAfD – Bündnis gegen rechte Hetze“ hat sich zusammengefunden, um gemeinsam gegen Aktionen der Rosenheimer AfD vorgehen zu können und über die Gefahr aufzuklären, die von dieser Partei ausgeht. Das Bündnis setzt sich aus zivilgesellschaftlichen Organisationen und Individuen zusammen, um Protest gegen Aktionen und Veranstaltungen der AfD zu organisieren. Zusätzlich setzt das Bündnis sich auch inhaltlich z.B. in Form von Vorträgen und Diskussionsrunden mit der (extremen) Rechten auseinander.
2Der Vortrag beginnt um 19:30 Uhr. Der Raum auf„GoToMeeting“ ist bereits ab 19:15 Uhr geöffnet. Bei „GoToMeeting“ handelt es sich um ein Web- bzw. App-basiertes Videokonferenz-Tool. Um an der Veranstaltung teilnehmen zu können, braucht es einen Einladungslink. Auch bei der digitalen Veranstaltung gilt unser Einlassvorbehalt: Wir behalten uns vor, vom Hausrecht Gebrauch zu machen. Personen, die rechtsextremen/rechtspopulistischen Parteien oder Organisationen angehören, zur rechtsextremen Szene gehören oder sich bereits in der Vergangenheit rassistisch, antisemitisch oder anderweitig menschenverachtend äußerten, sind von der Veranstaltung ausgeschlossen.